In der neusten Ausgabe (April 2013) des Hefts „Test“ der Stiftung Warentest wurden Fahrradschlösser gestestet. Gespannt haben wir den Artikel gelesen und die Resulate mit unseren Fahrradschloss Tests verglichen. Natürlich freut uns, dass die von uns am besten bewerteten Schlösser in den Kategorien Bügelschloss und Faltschloss auch bei der Stiftung Warentest am besten „abschliessen“: ABUS Granit X Plus 54 und ABUS Bordo Granit X-Plus 6500.
Video zeigt, wie wichtig ein sicheres Fahrradschloss ist
Der Film zeigt in beeindruckender Weise, wie gering der Schutz durch billige Fahrradschlösser ist. Innerhalb von Sekunden sind sie geknackt, ohne dass dazu Spezialkenntnisse oder schwierig zu besorgendes Werkzeug gebraucht wird. Mindestens genauso erschreckend ist, dass Passanten nicht eingreifen, wenn sich jemand mit einem Bolzenscheider an einem Fahrrad bzw. an dessen Schloss zu schaffen macht.
Resulate des Fahrradschloss Tests der Stiftung Warentest
Nicht nur billige Fahrradschlösser haben Sicherheitsdefizite und können Dieben nicht standhalten. Auch manche der teureren Schlösser bekommen keine guten oder befriedigenden Noten. Von 37 Fahrradschlössern werden lediglich fünf Modelle als gut befunden. Ein „mangelhaft“ haben dagegen 17 Schlösser erhalten. Viele Fahrradschlösser konnten in drei Minuten geöffnet werden. 100% Sicherheit kann natürlich kein Schloss bieten. Zwei Bügelschlösser Im Preisbereich um 80 Euro haben den Test gewonnen. Den höchsten Schutz gegen Aufbrechen bieten Bügelschlösser aber sie sind unflexibel und starr. Ein einziges Faltschloss erhielt eine gute Note und von insgesamt 18 Ketten- und Panzerkabelschlössern haben lediglich drei ein „befriedigend“ geschafft.
Unsere Meinung zum Test
Vorab: Wir ergänzen unsere Testberichte mit den Resultaten aus diesem Test. So können sich unsere Leser ein noch umfassenderes Bild zu einem Fahrradschloss machen. Dass Fahrradschlösser nach dem letzten Test von 2007 wieder getestet wurden, ist erfreulich, weil in der Zwischenzeit etliche Modelle auf den Markt kamen, aus dem Verkauf genommen wurden oder qualitativ geändert wurden.
Die Stiftung Warentest arbeitet mit sauber dokumentierten Testkriterien. Das ist erfreulich. Bei diesem Test wurde die folgende Gewichtung der Kriterien gewählt: 70% Aufbruchsicherheit, 20% Handhabung, 5% Haltbarkeit und 5% Schadstoffe. Das erscheint plausibel und wird ähnlich auch von anderen Testern so gemacht.
Im Normalfall wird dann anhand der Einzelkriterien und deren Gewichtung eine Durchschnittsnote berechnet. Das ist nachvollziehbar und machen wir auch so.
Neben der Gewichtung der Kriterien gibt es aber auch noch „Abwertungen“:
„War die Aufbruchsicherheit mangelhaft oder ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil nicht beziehungsweise nur eine halbe Note besser sein.“ Das erscheint uns sinnvoll, da bei einem Fahrradschloss der primäre Anspruch des Käufers die Sicherheit gegen Diebstahl des Fahrrads ist.
Allerdings gibt es neben der Abwertung bei schlechter Aufbruchsicherheit auch noch eine weitere Abwertung für Schadstoffe:
„Lautete das Urteil für Schadstoffe mangelhaft oder ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil nicht beziehungsweise nur eine Note besser sein.“ Wir zeigen an einem Beispiel, welche seltsamen Verzerrungen durch die Schadstoffe-Abwertung entstehen können:
Das Bügelschloss eines namhaften Herstellers erhält die folgenden Teilnoten: Aufbruchsicherheit 1,5, Handhabung 2.8, Haltbarkeit 1,2 und Schadstoffe 4,7. Die Abwertung bei den Schadstoffen schlägt voll auf die Gesamtnote durch, die damit auch nur „mangelhaft 4,7“ lautet. Eine ähnlich schlechte Benotung erhält auch ein anderes Fahrradschloss, das nur ein Drittel kostet und die folgenden Teilnoten erhielt: 4,5/3,8/1,5/5,0. Was sagt nun das test-Qualitätsurteil, das in beiden Fällen „mangelhaft“ lautet in Bezug auf den Einsatzzweck „Sicherung des Fahrrads gegen Diebstahl“ aus? Wir meinen leider wenig.
Dass wir mit dieser Meinung nicht allein stehen, zeigt auch eine Lesermeinung auf der test-Internetseite:
„Natürlich sind Schadstoffe ärgerlich aber bei einem Produkt wir Fahradschlösser, finde ich dieses Kriterium sekundär. Ich trage eine Fahrradschloß nicht stundenlang in der Hand.
Ich finde es sehr befremdlich, dass bei einem Test, bei dem es um Aufbruchsicherheit geht, die Schlösser nicht in erster Linie nach diesem Kriterium bewertet werden sondern wegen Schadstoffen reihenweise abgewertet werden.
Für mich als Verbraucher ist eine solche Gewichtung nicht gerade hilfreich. Ich will in erster Linie bei so einem Test wissen, was der beste Schutz ist.“
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